Informationen zu den Religionen auf Bali
Trotz des im restlichen Indonesien vorherrschenden Islam (88%), sind über 90% der Balinesen Hindus. Die Hindus auf Bali praktizieren eine eigene Art des Hinduismus der - Agama Hindu Dharma genannt wird. Es ist eine sehr lebendige und besondere Form dieser Religionsrichtung, die die Naturreligion der ursprünglichen Balinesen und die Götter- und Verständniswelt des Hinduismus miteinander vereint.
Man kann die Grundsätze des balinesischen Hinduismus mit der Philosophie des Yin und Yang vergleichen in dem sich auch Männlich und Weiblich, Hell und Dunkel, Gut und Böse gegenüberstehen, eine Einheit bilden uns sich gegenseitig im Gleichgewicht halten.
Götter und Dämonen werden auf Bali gleichermaßen verehrt. Man strebt im täglichen Leben danach die Götter gnädig zu stimmen und die Dämonen zu besänftigen. Die außergewöhnliche Natur und die Landschaft von Bali dient den balinesischen Hindus als Fokus für Ihren Glauben. So werden Berge als Heimstatt der Götter und der Ahnen verehrt, wohingegen das Meer Heimat böser Geister und Dämonen ist. Daher wird man einen Balinesen auch nur selten beim Baden im Meer antreffen.
Die tiefe Religiosität der Balinesen schlägt sich in jedem Detail des Alltagslebens nieder. Daher sollte man immer darauf achten, wohin man bei seinen Ausflügen tritt, denn an besonders wichtigen oder gefährlichen Orten legen die Einwohner von Bali meist mehrfach täglich kleine Opfergaben aus. Diese haben oft die Form von kleinen Schälchen oder Bananenblättern mit Reis, Blüten, Früchten oder Süßigkeiten. Vor allem auf Gehwegen sollte man auf seine Schritte achten, da viele Ladenbesitzer kleine Opfergaben vor ihrer Tür postieren um die Götter gnädig zu stimmen.
Tempel
Die "Insel der 1000 Tempel" wird Bali genannt. Das ist weit untertrieben. Und nicht wenige davon sind sehenswert, wenn nicht gar ein Muß bei einem Bali Besuch. Es gibt die Staats- und Reichstempel, die der Allgemeinheit dienen, Bezirks-,Sippen- und Familientempel, die bestimmten Zwecken oder Organisationen vorbehalten sind sowie private Tempel wichtiger Großunternehmen, Gewerkschaften oder Schulen. Zusätzlich befindet sich mindestens ein Tempel an jedem heiligen Ort der Insel, also an Bergen, Quellen oder unter den heiligen Banyan-Bäumen. Außerdem gibt es je Dorf mindestens 3 Haupttempel.
Registriert sind auf Bali über 20.000 sakrale Bauten. Jedoch sind hier die Familientempel in jedem Haus noch nicht mit eingerechnet.
Auch wenn einige Tempel oft alt und bemoost erscheinen. sind sie keine Relikte vergangener Epochen sondern durchaus lebendig Stätten der Verehrung auf Bali.
Tempeltänzer
Wer an Bali denkst, denkt automatisch auch an die balinesischen Tempeltänzerinnen, die vor interessiertem Publikum ihre Kunst vorführen. Doch das ist falsch, denn ein einfacher Tourist wird kaum jemals einen echten - Tempeltanz zu sehen bekommen. Die balinesische Religion verbietet, sakrale Tänze aus anderen Gründen als zu religiösen Zeremonien vorzuführen. Die Tanzvorführungen, die Touristen dargeboten werden sind bestenfalls - traditionell . Man unterscheidet hierbei zwischen 3 Formen der Tanzkunst.
Der Legong
Beim balinesischen Hofballett Legong wird besonderer Wert auf Akuratesse und Schrittfolge gelegt. Oft sieht man hier 2 Mädchen in perfekter Harmonie sich wie in Trance bewegen. Durch jahrelanges Training wird eine perfekt synchrone Darbietung gezeigt.
Kechak
Der Kechak ist eine beeindruckende Sache. 50 Männer imitieren im Chor die Rhythmusinstrumente der traditionellen, balinesischen Musik, des Gamelan. Innerhalb der Runde dieses Chores wird eine Choreographie aus dem Ramayada-Epos getanzt, wobei die Protagonisten, wie Rama oder der Affenkönig durch einzelnen Tänzer dargestellt werden.
Barong
Täglich um 9:30 findet in Batubulan die Aufführung des Barongtanzes statt. Dies ist eine mysthisch-religiöse Form des balinesischen Tanztheaters, das strikten Regeln folgt und stets in gleicher Form dargeboten. Da es sich hierbei um eine Vorstellung nur für Touristen handelt, ist anzunehmen, daß der Tanz abgewandelt wurde um einerseits den touristischen Geschmack zu befriedigen und um die tief religiöse Bedeutung des Tanzes nicht zu mindern. Beim Barong wird der ewige Kampf des Guten gegen des Bösen, hier dargestellt durch den löwenähnlichen Barong und die böse Hexe Rangda, dargestellt. Die Mischung aus Tanz und Theater ist in 7 Akte unterteil. Die gesamte Darstellung geht über mehr als eine Stunde und wird von lauter Gamelan Musik untermalt.
Verbrennungen
Zu den farbenprächtigsten Ereignissen auf Bali gehört eine traditionelle Verbrennung.
Nach balinesischem Glauben, wird eine Wiedergeburt nach dem Tode erst möglich, wenn die sterbliche Hülle restlos verbrannt wurde. Daher wird eine Verbrennung als wichtigstes Ereignis im Leben eines Balinesen angesehen. Die Verbrennung eines wohlhabenden Menschen ist eine Aufwendige Zeremonie, bei der das ganze Dorf feiert. Dass es ich dabei offenbar um ein freudiges Ereignis handelt, mag für den westlichen Geschmack etwas seltsam anmuten, gehört aber zur Glaubenswelt auf Bali. Wenn es auch geschmacklos scheint, so werden von Touristenführern oft auch Urlauber zu solchen Ereignissen mitgenommen, die das Geschehen dann stundenlang beobachten können.